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Einzigartiger Impfstoff-Ansatz - Sporen gegen Corona

Bild Coronavirus
Die markanten Hüllproteine des Virus stehen im Visier des Impfstoff-Projekts von Cornel Fraefel aus der Vetsuisse-Fakultät. (Bild: istock/narvikk)

Mit einem neuartigen Impfstoff-Verfahren möchte der Virologe Cornel Fraefel Sars-CoV-2 unter Kontrolle kriegen. Der Schweizerische Nationalfonds gibt ihm den nötigen Kredit und finanziert das überraschende Projekt.

Was die Forscher anstreben, ist eine Impfung durch Sporen des Bakteriums Bacillus subtilis – ein Vakzin, das man einfach schlucken könnte und sich nicht ins Blut spritzen muss. Die mikroskopisch kleinen Sporen sind hitzestabil, resistent gegen Umwelteinflüsse und damit gut halt- und transportierbar. Sie brauchen keine aufwendige Kühlung, wie dies bei vielen Impfstoffen nötig ist, was ihre Anwendung zum Beispiel in ländlichen Gebieten von Entwicklungsländern erleichtert. Einmal geschluckt, passieren die Sporen von B. subtilis den Magen und entfalten im Dünndarm ihren Impfschutz. Kurz: Sporen sind die ideale Darreichungsform einer Impfung, wenn sie denn funktioniert.

Davon ist Cornel Fraefel überzeugt. Basis des Impfschutzes ist eine gentechnische Veränderung des bakteriellen Erbgutes, in das die genetische Bauanleitung von Hüllproteinen des neuen Coronavirus Sars-CoV-2 eingebaut wird.

Dank der Zusage des Nationalfonds macht sich Fraefels Gruppe nun unter Hochdruck an die Entwicklung des zukunftsträchtigen Impfstoffs.

Artikel «UZH News»

Weiterführende Informationen

Die UZH räumt ab

Das Impfstoff-Projekt von Cornel Fraefel ist eines von sieben Projekten der UZH, das der Schweizerische Nationalfond im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP-78 «Covid-19» Ende Juli 2020 bewilligt hat. Ein weiteres Projekt der UZH betrifft ebenfalls einen Impfstoff und verfolgt den unterdessen gut bekannten Ansatz mit nackter RNA. Die weiteren Projekte aus den Life Sciences beschäftigen sich mit biologischen und medizinischen Aspekten der Pandemie. Eines der sieben Projekte stammt aus den Sozialwissenschaften und untersucht Verhalten und Prävention der Bevölkerung.

Der SNF verweist auf das «äusserst kompetitive» Auswahlverfahren des Expertengremiums. Von allen Schweizer Hochschulen zusammen wurden insgesamt 188 Projekte eingereicht, davon wählten die Gutachterinnen und Gutachter die 28 besten Projekte aus. Ein Viertel davon stammt von Forschenden der UZH. Die Details der Projekte können dem Covid-19 Projektregister zum NFP 78 des SNF entnommen werden.