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Spezielle Internetprogramme und Smartphone-Apps versprechen unkomplizierte Hilfe bei psychischen Leiden. Birgit Watzke und ihr Team am Psychologischen Institut der UZH nehmen die digitalen Helfer unter die Lupe und zeigen ihre Grenzen.
Therapien für psychische Leiden sind gefragt. Speziell Depressionen und Angststörungen treiben immer mehr Menschen in die Praxen von Psychotherapeut:innen, denn die Zahl der Betroffenen in der Schweiz nimmt zu. Zwar gilt die psychotherapeutische Versorgung hierzulande als gut, aber auf längere Wartezeiten für einen Therapieplatz müssen sich die Hilfesuchenden einstellen.
In diesen Notzeiten versprechen Online-Therapien im Internet und spezialisierte Smartphone-Apps eine kostengünstige Alternative. Sie dürften auch jene Hilfesuchenden ansprechen, die den Gang zum Psychotherapeuten scheuen. Statt zum Spezialisten zu gehen, erlernt man von der digitalen Hilfe verhaltenstherapeutische Massnahmen und behandelt sich selbst.
Das niederschwellige Angebot ist allerdings nicht unproblematisch. «Wir wissen zurzeit noch viel zuwenig über die Wirksamkeit internetbasierter Therapien», sagt Birgit Watzke, Professorin für klinische Psychologie und Psychotherapieforschung an der UZH. «In vielen Fällen sind ihre Effekte noch zuwenig nachgewiesen», fügt sie hinzu. Von Anwendungen ohne professionelle Begleitung rät die Expertin rundweg ab, ausser in eindeutigen Fällen leichter Symptomatik, zum Beispiel bei leichten Depressionen.