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Antibiotikaresistenzen sind bei der Behandlung von bakteriellen Erkrankungen ein immer grösseres Problem. Mikrobiologin Simona Huwiler erforscht, ob Raubbakterien als eine neue Art Antibiotika eingesetzt werden könnten und ob sich dabei Resistenzen gegen diese Raubbakterien entwickeln.
Die Ausbreitung von bakteriellen Keimen, die gegen Antibiotika resistent sind, ist eine grosse Herausforderung für das Gesundheitswesen. Die Bildung von Resistenzen lässt sich kaum stoppen. Und es kommen fast keine neuen Arten von Antibiotika auf den Markt, die gegen resistente Bakterien eingesetzt werden können. Deshalb versucht die Forschung, Alternativen in der Natur zu finden. Dazu werden natürliche Feinde von krankheitserregenden Bakterien wie Bakteriophagen, das sind Viren, die Bakterien abtöten, oder Raubbakterien untersucht, die andere Bakterien angreifen, fressen und eliminieren. Zu den Raubbakterien, die für die Forschung interessant sind, gehört «Bdellovibrio bacteriovorus». Das Bakterium ist ein idealer Kandidat, weil sich auf seinem Speiseplan viele antibiotikaresistente, gramnegative Bakterien befinden. Laborexperimente haben gezeigt, dass dieses Raubbakterium viele krankmachende Bakterien wie Escherichia coli, Enterobacter, Proteus, Serratia, Citrobacter, Yersinien, Shigellen, Salmonellen und Vibrios abtöten kann. Der abwechslungsreiche Speiseplan von B. bacteriovorus ist ein Vorteil gegenüber den Bakteriophagen, die kulinarisch eher auf eine Bakterienart spezialisiert sind.