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Im Tumor-Profiler-Projekt werden Tumoren in noch nie dagewesener Detailtreue analysiert. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer personalisierten Krebstherapie. Und es gibt bereits erste Erfolge: In einer Studie konnte bei rund einem Drittel der Patientinnen und Patienten mit Hautkrebs der Tumor zum Schrumpfen gebracht werden.
Big Data in der Onkologie: Das Tumor-Profiler-Projekt
Im «Tumor Profiler»-Projekt bündeln etwa hundert Klinikerinnen, Kliniker und Forschende der Universität Zürich, des Universitätsspitals Basel und der ETH Zürich in sieben Speziallaboratorien ihre Kräfte, um neue Wege in der Krebsforschung und -behandlung einzuschlagen. Forschende des Universitätsspitals Zürich unterstützen das Projekt. Mit sich ergänzenden wissenschaftlichen Verfahren analysieren die beteiligten Forschenden Proben von Krebskranken und geben die Ergebnisse direkt an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte weiter. Darüber hinaus arbeiten sie daran, Mechanismen von Krebserkrankungen besser zu verstehen. «Sie etablieren innovative Technologien und entwickeln neuartige Therapieansätze auf der Grundlage datenbasierter Medizin», sagt Beatrice Beck Schimmer, Professorin für Anästhesiologie an der UZH und Direktorin Universitäre Medizin Zürich (UMZH), die das Projekt finanziell unterstützt.
Neu und wirklich experimentell ist beim Tumor-Profiler-Projekt, dass quasi jede Zelle und auch ihre Umgebung analysiert werden, dadurch werden Daten gewonnen, die einerseits den Krebskranken direkt helfen können, andererseits entstehen durch die riesigen Datenmengen grosse Datenpools, die Hinweise auf die vielen genetischen und molekularen Typen von Krebs geben. «Beim Profiling der Tumoren ergeben sich 43000 einzelne Datenpunkte», erklärt der Onkologe Andreas Wicki, «Dank der Daten wird es möglich sein, aus dem molekularen Profil eines Krebspatienten eine perfekt passende Therapie abzuleiten.» Das zumindest ist das Fernziel von Big Data in der Onkologie. Das Tumor-Profiler-Projekt bietet auf den Patienten zugeschnittene Präzisionsmedizin an, gleichzeitig fördert es die datengetriebene Medizin. «Dies alles hat eine unglaubliche Wirkung für unsere Patientinnen und Patienten, aber auch für die gesamte Gesellschaft», bilanziert Beck Schimmer.
Marita Fuchs