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Für das Tierwohl - 3R an der UZH

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Mäuse sind weniger gestresst, wenn man sie in Plexiglasröhren transportiert. (Bild: Mattea Durst, USZ)

Paulin Jirkof arbeitet seit rund einem Jahr als 3R-Koordinatorin für die UZH. Sie setzt sich dafür ein, dass die Zahl der Tierversuche vermindert und das Wohl der Tiere verbessert wird.

«Wenn wir mit Tieren arbeiten, dann nur mit so vielen wie nötig, und unter bestmöglichen Bedingungen», erklärt die studierte Zoologin. Sie beschreibt damit in wenigen Worten, was sie als 3R-Koordinatorin erreichen will. 3R steht für «replace, reduce, refine». Tierversuche sollen, wenn immer es möglich ist, durch alternative Erkenntnismethoden ersetzt werden. Bieten sich keine Alternativen an, sollen die Versuche dahingehend verbessert werden, dass die Tiere möglichst geringen Belastungen ausgesetzt sind. In der Schweiz sind Forschende gesetzlich verpflichtet, Tierversuche auf ein Minimum zu beschränken. In ihrer Policy zur tierexperimentellen Forschung verpflichtet sich die UZH, die 3R-Prinzipen vorbildlich umzusetzen. 

Paulin Jirkhof setz sich dafür ein, 3R in Forschung und Lehre an der UZH noch stärker zu verankern. Hierfür arbeitet sie mit vielen Personen an der UZH zusammen – mit Tierhaltungsverantwortlichen, Tierpflegerinnen und -pflegern, Studienkoordinatoren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Paulin Jirkof arbeitet eng mit den zwei Tierschutzbeauftragten der UZH, Michaela Thallmair und Corina Berset sowie der Statistikerin Bernadetta Tarigan zusammen.

Die Abteilung Tierschutz unterstützt Forscherinnen und Forscher bei der Umsetzung ihrer Tierversuche. Die Hauptaufgabe von Michaela Thallmair und Corina Berset besteht darin, die Anträge für Tierversuche zu kontrollieren – bevor die Wissenschaftler diese dem kantonalen Veterinäramt vorlegen. Die Statistikerin Bernadetta Tarigan unterstützt Wissenschaftler dabei, ihr Versuchsdesign optimal aufzusetzen und gibt Ratschläge, wie statistisch aussagekräftige Schlussfolgerungen aus Versuchen gezogen werden können.

Im vergangenen Jahr sind bereits einige Wissenschaftler an Paulin Jirkof gelangt, um sich konkret zu ihren Projekten und geeigneten 3R-Methoden beraten zu lassen. Darüber hinaus will Jirkof den Wissenstransfer über existierende Alternativmethoden zwischen UZH-Forschenden verstärken. «Ich verbringe viel Zeit damit, mich mit Forscherinnen und Forschern zu treffen», sagt sie. Es sei wichtig, dass die 3R-Forschung auch von Wissenschaftlern initiiert werde, denn sie seien letztlich die Expertinnen und Experten in ihren Fachbereichen.

Um die 3R-Prinzipien zu verankern und zu fördern, müssen sie in die Ausbildung integriert werden. Das Institut für Labortierkunde an der UZH organisiert einen grossen Teil der schweizweiten Ausbildung für Forscherinnen und Forscher, die Tierversuche durchführen oder leiten. In Zukunft soll  3R noch mehr in die Lehre  auf Bachelor- und Masterstufe eingebracht werden. «Studierende sollen so früh wie möglich über die 3R-Grundsätze informiert werden», sagt Paulin Jirkhof.

Die UZH hat mit Paulin Jirkof als erste Hochschule in der Schweiz eine Person eingestellt, die sich ausschliesslich dafür einsetzt, die 3R-Prinzipien in Forschung und Lehre zu fördern. Inzwischen arbeiten an elf Schweizer Hochschulen 3R-Verantwortliche.

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