Verblassende Petunien
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- Will die Landwirtschaft mit neuen Zuchtmethoden revolutionieren: Pflanzengenetiker Ueli Grossniklaus. (Bild: Meinrad Schade)
Ob Hitze, salzige Böden oder Trockenheit: Die Umwelt kann die Aktivität von Genen direkt beeinflussen. Diese epigenetischen Veränderungen werden bei Pflanzen zuweilen vererbt, wie der Biologe Ueli Grossniklaus nachgewiesen hat.
Ueli Grossniklaus hat ein grosses Ziel: Der Molekularbiologe will die Landwirtschaft mit neuen Zuchtmethoden revolutionieren. Das sei dringend nötig, um auch in Zukunft genügend Reis, Mais oder Weizen für die wachsende Weltbevölkerung zu produzieren.
Professor Grossniklaus arbeitet seit Jahren mit Hochdruck an verschiedenen Verfahren – zum Beispiel an der Epigenetik, welches die Aktivität eines Gens verändert, ohne dass das Gen selbst verändert wird. Vor kurzem glückte ihm zusammen mit seinem Team ein wegweisendes Experiment in diesem Bereich: «Wir konnten erstmals bei Modellpflanzen zeigen, dass epigenetische Veränderungen selektioniert und über mehrere Generationen weitervererbt werden können.» Was nichts anderes bedeutet, als dass die Epigenetik tatsächlich zur Pflanzenzucht genutzt werden kann.
Aussere Einflüsse wie die Ernährung, Stress oder Infektionen lösen epigenetische Veränderungen auslösen. Sogar traumatische Erlebnisse verändern den epigenetischen Status von Stressgenen. Kontrovers diskutiert wird dagegen ihre Rolle bei der Vererbung: «Alles dreht sich um die Frage, ob epigenetische Veränderungen über mehrere Generationen vererbt werden können oder nicht», sagt Grossniklaus. Im Fall von Pflanzen sei die Antwort «ein definitives Ja», sagt der PflanzenMolekularbiologe. Ueli Grossniklaus und Kollegen zeigen nicht nur, dass epigenetische Pflanzeneigenschaften stabil vererbt werden, sondern dass sie auch selektionierbar sind – was viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bezweifelten.
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