Umwelt-DNA verrät heimliche Riffbewohner
-
- Taucher:innen finden meist weniger Arten als Laborforscher mithilfe von Umwelt-DNA. (Bild: Adobe Stock)
Ein internationales Forschungsteam weist anhand von Meerwasserproben nach, wo welche tropischen Riff-Fische vorkommen. Um Arten und Familien zu identifizieren, nutzten sie im Wasser vorhandene DNA-Spuren der Tiere. Doch nicht alle Fische lassen sich auf diese Weise aufspüren.
Mit dem neuen Ansatz entdeckten die Forschenden insbesondere mehr im Freiwasser schwimmende (pelagische), riffgebundene und Arten, welche die zahlreichen Höhlen und Spalten von Riffen bewohnen (kryptobenthische). Taucher:innen bekommen solche Fische seltener zu Gesicht.
Allerdings lassen sich mittels eDNA nicht alle Arten gleich einfach erfassen, wie beispielsweise Lippfische Labridae oder Schleimfische Blenniidae. Referenzdatenbanken decken diese artenreichen Familien nur teilweise ab, erklärt Pellissier. Aufgrund dieser Lücken konnte ein erheblicher Teil der in den Wasserproben gefundenen eDNA bisher nicht zugeordnet werden.
Die Forschenden sind jedoch mit Hochdruck daran, den eDNA-Ansatz weiterzuentwickeln, die DNA von weiteren Fischarten zu sequenzieren und die Daten in die Referenzdatenbanken einzuspeisen. Dennoch wird es weiterhin Tauchgänge brauchen, um gewisse Arten, die mittels eDNA nur schlecht entdeckt werden können, zu erfassen, aber auch, um biometrische Informationen wie Grösse und Biomasse zu erheben.
Weitere News
- Delfine behandeln Hautprobleme an Korallen
- Bakterien mit Aufnahmefunktion erfassen Darmgesundheit
- Astrozyten-Netzwerke steuern räumliches Lernen und Gedächtnis
- Wie Bakterien mit Speer-Kanonen feuern
- Neue Wirkstoffkandidaten in Bakterien entdeckt
- Immunologisches Gedächtnis schützt langfristig vor Coronavirus
- «Tierversuche bleiben in absehbarer Zukunft unverzichtbar»
- Agenten zwischen Gut und Böse
- «Wir haben einen stabilen Wirkstoff geschaffen»
- Mit künstlicher Intelligenz Antibiotikaresistenzen schneller vorhersagen
- Schalter für Wirksamkeit von Adenovirus-Impfstoffen gegen Covid-19 entdeckt
- Im neuen Innosuisse Flagship Projekt wird das smarte Spital der Zukunft entwickelt
- Mit Eisen das Leben von Kleinkindern retten
- Schnelle PCR-Tests per Knopfdruck
- Wenn resistente Keime reisen
- Wenn Stress krank macht
- Gesunde Menschen, gesunde Tiere
- Wir sind weniger Gentech-skeptisch als gedacht
- Mensch und Schimpans
- Strahlende Tumoren
- Wir erleben derzeit, wie Computeralgorithmen die Biologie revolutionieren
- Toxizitätstest mit Plazenta und Embryo
- Weibchen umgarnen
- Das Virus isst mit
- Die Natur optimieren
- Bakterien in die Falle locken
- Blick in die Tiefen des Gehirns
- Wie Sehnen steifer und stärker werden
- Afrikanische Wildhunde als Botschafter für das weltweit grösste Naturschutzgebiet
- Die Achillesferse des Coronavirus
- Aussen simpel und innen komplex
- Anschlag auf den Hirntumor
- Unterhosen im Ackerboden
- Wie persistente Bakterien Antibiotika abwehren
- Synchronisation der Hirnhälften ermöglicht Hören mit zwei Ohren
- Spermiendefekt bei Ebern beruht auf ungewöhnlicher Mutation
- Detailliertes Profil von Tumoren
- Den Ursachen für Multiple Sklerose auf der Spur
- Swiss-Covid-App zeigt Wirkung
- Migräne: Wenn das Gehirn überfordert ist
- So baut sich ein grosser Proteinkomplex in einer Zelle auf
- Was Immunzellen über Schlafkrankheiten verraten
- Depressions-Therapie: Ozeanische Gefühle
- Interview zu neuem Coronatest mit Alexandra Trkola
- Was Laubblätter im Herbst altern lässt
- Mit medizinischen Mikrorobotern zum Durchbruch des Jahres
- Mutationen auf verschiedenen Ebenen der Zelle verstehen