Mit Eisen das Leben von Kleinkindern retten
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- Für ihre Arbeiten hat Nicole Stoffel den diesjährigen Lopez-Loreta-Preis erhalten. (Bild: Daniel Winkler / ETH Zürich)
Die ETH-Pharmazeutin Nicole Stoffel hat nachgewiesen, dass Eisenmangel die Wirkung von Impfungen schwächt. Mit ihrer Forschung hilft sie, die Gesundheit von Kindern in Entwicklungsländern zu verbessern. Dabei wollte sie ursprünglich gar nicht Wissenschaftlerin werden.
Stoffel befasst sich in ihrer Forschung mit den Auswirkungen und der Behandlung von Eisenmangel, insbesondere in Entwicklungsländern. Zusammen mit Forschenden aus der Gruppe von ETH-Professor Michael Zimmermann sowie aus Kenia, Grossbritannien, USA und den Niederlanden konnte sie nachweisen, dass Eisenmangel die Wirkung von Impfungen beeinträchtigt.
Dieser Zusammenhang ist in Entwicklungsländern von grosser Bedeutung: Etwa 40 Prozent der Kinder weltweit leiden an Blutarmut aufgrund von Eisenmangel, oft sind schon Säuglinge betroffen. Das stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Denn Eisenmangel führt unter anderem dazu, dass Impfungen gegen Kinderkrankheiten wie Masern, Diphterie, Keuchhusten und Pneumokokken deutlich schlechter wirken. Das belegen zwei klinische Studien, die Stoffel mit kenianischen Kleinkindern durchgeführt hat. Deren Risiko war um das Zwei- bis Fünffache erhöht, nach einer Impfung keine schützenden Antikörper zu bilden.
Erhalten Kindern hingegen Eisen als Nahrungsergänzung, ist die Impfwirkung deutlich verbessert: Es werden mehr Antikörper gebildet, die zudem potenter sind. Auch wenn wahrscheinlich noch andere Faktoren die Impfeffizienz beeinflussen, ist klar: «Mit einer besseren Eisenversorgung liesse sich das Leben sehr vieler Kinder retten», sagt Stoffel.
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